Grenzüberschreitend mit Sprachanimation für Schüler aus Deutschland und Tschechien

Das Egerland-Museum im grenzüberschreitenden Dialog: Neue Workshops für Schüler und Jugendliche aus Deutschland und Tschechien

Die Dauerausstellung und die Depots des Egerland-Museums beinhalten viele interessante Objekte, die aufgrund ihrer Herkunft aus dem Egerland eine große Aussagekraft besitzen.

Zahlreiche Neueingänge sind in den letzten Jahren dokumentiert und eingelagert worden. Die meisten dieser musealen Gegenstände wurden als Spenden von Privatpersonen übereignet. Eines ist all diesen Museumsstücken gemeinsam: Sie stammen fast ausschließlich aus dem Kulturraum des Egerlandes. Oftmals wurden sie 1945/ 46 von ihren Eigentümern auf abenteuerliche Weise im Fluchtgepäck in die „neue Heimat“ mitgenommen. Daher besitzen diese geretteten Dinge im Leben ihrer einstigen Besitzer einen hohen Stellenwert. Sie sind „Relikte“ aus der „alten Heimat“ und halten die Erinnerung daran wach. Viele persönliche Erlebnisse sind mit diesen Gegenständen verknüpft.

Die Schüler der sechsten Klassen des Luisenburg Gymnasiums Wunsiedel beim Workshop „Schüler führen Schüler“ im Juli 2009.

In museumspädagogischen Aktionen und mittels altersgerechter Führungen sollen diese Inhalte insbesondere Kindern und Jugendlichen vermittelt werden: Im Idealfall in Form von Rollenspielen. Das heißt, dass die Jugendlichen selbst in die Rolle des erzählenden Objekts schlüpfen. Sie berichten über ihre Entstehung oder ihre Verwendung im Alltag sowie über Leben und Schicksal ihrer jeweiligen Besitzer. Dabei kann die Palette der Geschichten sehr vielfältig, spannend, mitunter etwas kurios, ironisch und lustig, aber auch traurig und Mitgefühl erweckend sein. Damit werden praktisch die Museumsstücke zum Leben erweckt.

Eine besondere Herausforderung wird die Einbindung von Sprachanimationen sein. Anhand der Objekte, ihrer Eigenschaften und Aussagen, könnten einfache bildhafte Wortspiele in deutschem und tschechischem Sprachvergleich dargeboten werden. Eine Fachkraft auf dem Gebiet der Sprachanimation soll diese Aktionen moderieren. Bevorzugte Zielgruppen sind deutsche und tschechische Partnerklassen sowie Jugendgruppen von Vereinen.

Eine Grundlage bildet der bereits im vergangenen Jahr mit dem Luisenburg Gymnasium Wunsiedel praktizierte Workshop „Schüler führen Schüler“ sowie die erfolgreiche Sonderausstellung des Egerland-Museums „Schätze erzählen ihre Geschichten“. Inhalte können ganz oder teilweise übernommen und hinsichtlich der sprachlichen Vermittlung entsprechend umgearbeitet werden

Die Schüler der sechsten Klassen des Luisenburg Gymnasiums Wunsiedel beim Workshop „Schüler führen Schüler“ im Juli 2009.

Ein übergeordnetes Ziel der Workshops besteht darin, dass die Kontakte zwischen deutschen und tschechischen Jugendlichen bzw. Schulklassen weiter vertieft und ausgebaut werden. Dies fördert nachhaltig den grenzüberschreitenden Dialog zwischen den benachbarten Schulen und Museen in Deutschland und der Tschechischen Republik auf kulturgeschichtlichem Gebiet. Das Egerland-Museum als außerschulischer Lernort soll weiterhin in der grenzüberschreitenden Öffentlichkeit ausgebaut werden.

Diese museumspädagogischen Aktionen und Sprachanimationen des Egerland-Museums sind wesentlicher Bestandteil eines grenzüberschreitenden Projekts im Jahr 2010. Es wird maßgeblich durch Mittel aus dem EU-Programm Ziel3/ InterregIV A gefördert.

Kontakt:
Egerland-Museum
Fikentscherstraße 24
95615 Marktredwitz
Tel. 09231 / 3907
Fax. 09231 / 5264
E-Mail: info@egerlandmuseum.de

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 14.00 bis 17.00 Uhr
Montags geschlossen