Egerländer Geigenbau – 140 Jahre Schönbacher Geigenbauschule

„Egerländer Geigenbau – 140 Jahre Schönbacher Geigenbauschule“

vom 26. April 2013 bis zum 27. Oktober 2013

Sie können das Programm hier als PDF downloaden.

Der sogenannte “böhmisch-sächsische Musikwinkel” besaß für seinen Instrumentenbau Weltruf. Dabei spielte ab der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts der Ort Schönbach (heute Luby) im Egerland beim Bau von Saiteninstrumenten eine wichtige Rolle.

 

Musikstadt Schönbach, 1920er Jahre, Archiv J. Pátek, Eger/ Cheb
Schönbach galt damals als Geigenmacherstadt. Auch heute wird diese Tradition hier fortgesetzt. Selbst in den umliegenden Dörfern wurden in Heimarbeit Musikinstrumente und ihre Bestandteile hergestellt. Zum Einen gab es Geigenbauer, die ihre Instrumente von Grund auf selbst erzeugten. Zum anderen spezialisierten sich viele auf Hälse, Stege, Wirbel, Böden, Decken, Saiten, Bögen und anderes Zubehör. 1929 waren in Schönbach etwa 1.500 Menschen im Geigenbau beschäftigt.

„Lustige Lackierer“, Schönbach 1930er Jahre, Archiv J. Pátek, Eger/ Cheb
Nach der Vertreibung 1945 übersiedelten viele von Ihnen nach Bubenreuth bei Erlangen. Hier entstand neben Mittenwald und Markneukirchen ein weiteres Zentrum für Geigen- und Gitarrenbau. Die Schönbacher Geigenbauschule wurde 2005 nach Eger/ Cheb verlegt. Sie ist Bestandteil der Integrierten Mittelschule und feiert 2013 ihr 140-jähriges Bestehen.

Schüler der Geigenbauschule Eger/ Cheb, 2013, Archiv Geigenbauerschule Eger/ Cheb
Mit der Geigenbauschule Eger/ Cheb als Partner wird in der Ausstellung des Egerland-Museums die „Geschichte der Geige“ im Allgemeinen und im Speziellen das Schönbacher Geigenbauerhandwerk mit seiner Schule beleuchtet. Zahlreiche historische Geigen des Sammlers Karel Zapletal aus Namiescht (heute Náměšť na Hané) in Tschechien dokumentieren „500 Jahre Geschichte der Geige“. Sie bilden das Herzstück der Ausstellung, in der auch Unikate aus Schönbach zu bestaunen sind. Weitere wertvolle Leihgaben stammen aus dem Firmenarchiv der Firma Strunal, die heute noch in Schönbach/ Luby Streich- und Zupfinstrumente produziert.

Bruno Wilfer, um 1950, Archiv J. Pátek, Eger/ Cheb.
Bruno Wilfer lernte nach dem Krieg an der Geigenbauschule in Schönbach/ Luby sein Handwerk. Als Spezialist arbeitete er bei Cremona. Nach dem Prager Frühling 1968 konnte er nach Bubenreuth auswandern und arbeitete bei der Firma Framus. Heute lebt er als Geigenbaumeister in Erlangen im Ruhestand.

Eine nachgestellte historische Werkstatt mit originalem Werkzeug lässt erahnen, welch hohes Maß an handwerklichem Können, Fachwissen und Geduld ein Instrumentenbauer vorweisen muss. Parallel dazu demonstrieren Geigenbauschüler in einer “Gläsernen Werkstatt” an bestimmten Aktionstagen diese einzigartigen historischen Handwerkstechniken und die Wahl der Materialien beim Geigenbau.

Karl Höfner in seiner Werkstatt in Schönbach, um 1900, Archiv der Firma Hoefner, Bubenreuth
„Egerländer Geigenbau – 140 Jahre Schönbacher Geigenbauschule“

Eine Ausstellung des Egerland-Museums Marktredwitz in Kooperation mit der Geigenbauschule Eger/ Cheb.
Zu sehen bis zum 27. Oktober 2013.
Besonders möchten wir uns bei weiteren Partnern bedanken:

  • Karel Zapletal, Náměšť na Hané, Tschechische Republik
  • Geigenbauer Werkstadt GmbH. Pavel Celý, Zlín, Tschechische Republik
  • Firma Strunal AG, Luby, Tschechische Republik
  • Muzeum Cheb, Tschechische Republik
  • Bubenreutheum e.V., Bubenreuth, Deutschland
  • Dr. Dipl.- Ing. Alfred Neudörfer, Bensheim, Deutschland

www.egerlandmuseum.de
www.violinschool.eu

Weiterführende Informationen zum Thema sächsich-böhmischer Geiegenbau gibt es auf den Seiten vom “Informationsarchiv Geigenbau online”. Hier eine Auswahl:

Ernst Heinrich Roth: Ein wiederentdeckter Meister

http://www.corilon.com/shop/de/info/ernst-heinrich-roth.html

Der zweite Schnitt: Zur jüngeren Geschichte des westböhmischen Geigenbaus

http://www.corilon.com/shop/de/info/boehmen_3.html

Markneukirchen: Geigenbau im „Cremoneser“ Vogtland

http://www.corilon.com/shop/de/info/markneukirchen.html

 

Die Ausstellung wird gefördert durch