Die Dörfer des Ascher Ländchens im Wandel der Zeit

Sonderausstellung des Ascher Heimatverbandes

Die Dörfer des Ascher Ländchens im Wandel der Zeit“

vom 24. September bis 04. November 2012

Diese Dokumentation belegt eindrucksvoll die Veränderungen des Siedlungsbildes des Ascher Landkreises oder besser gesagt des „Ascher Zipfels“ nach Kriegsende 1945.  Durch die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus ihrer Heimat verfiel dieser einstige  blühende Wirtschafts- und Kulturraum zunehmend. Achtzig Prozent des Ascher Ländchens sind eingegrenzt von Bayern und Sachsen. Diese Grenzsituation hat dazu geführt, dass nur wenige Tschechen bereit waren, sich hier anzusiedeln. Das kommunistische Regime hatte außerdem angeordnet, die grenznahen Orte zu schleifen. Dieser Entscheidung fielen im Ascher Landkreis folgende Siedlungen zum Opfer: Kaiserhammer, Gottmannsgrün, Mähring, Schildern, Oberreuth, Ottengrün und Halbgebäu.

 

Viele weitere Dörfer wurden gewaltig dezimiert. Diese einschneidenden Veränderungen, was die Einwohnerzahl betrifft, lassen sich leicht aus den statistischen Daten ablesen. Der Ascher Stadtteil “Westend”, ein Neubaugebiet, das direkt an der bayerischen Grenze lag, wurde ebenfalls dem Erdboden gleichgemacht. Ursprünglich standen hier über neunzig Häuser. Gelitten unter diesen Ereignissen haben auch die sogenannten Ascher Kirchdörfer auf der bayerischen Seite, wie Schönlind, Neuhausen, Teile von Reichenbach, Lauterbach, Wildenau und Mühlbach. Seit mehreren Jahrhunderten bis 1945 gehörten diese Ortschaften zur evangelischen Pfarrei in Asch. Viele Einwohner von der bayerischen Seite wurden hier getauft, konfirmiert, getraut und auch in Asch beerdigt. Als diese Ausstellungstafeln in Bad Elster gezeigt wurden, hat es ein Besucher mit seinem Eintrag ins Gästebuch auf den Punkt gebracht:

“Eine Ausstellung, welche sehr gut zeigt, dass eine Landschaft mit Dörfern nur erhalten wird, wenn Menschen in ihnen wohnen, welche dort beheimatet sind und die Kultur miterleben.”

Nach der Wende 1990 nahmen ehemalige Bewohner wieder Kontakt zu ihrer alten Heimat auf. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Kirchen, Friedhöfe und Denkmäler zu renovieren, um sie vor dem endgültigen Verfall zu retten.   Die Erlebnisgeneration auf beiden Seiten, hat sich der Herausforderung gestellt, die gemeinsame Geschichte der Deutschen und Tschechen aufzuarbeiten, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. So wurden diese Tafeln und der Begleitkatalog in Zusammenarbeit des Ascher Heimatverbandes mit dem Museum der Stadt Asch (Muzeum Aš) geschaffen.   „Die Dörfer des Ascher Ländchens im Wandel der Zeit.“

Eine Sonderausstellung des Ascher Heimatverbandes im Egerland-Museum Marktredwitz vom 24. September bis 4. November 2012

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag, von 14:00 bis 17:00 Uhr
Sonderzeiten nach telefonischer Anmeldung