“Krippenkunst aus Böhmen und Marktredwitz” 2012

Figuren aus der Form:

Krippenkunst aus Böhmen und Marktredwitz

vom 30. November 2012 bis zum 20. Januar 2013

Bilder von der Lesung mit Dr. Berbig am 10.12.2012


Die weihnachtliche Sonderausstellung des Egerland-Museums unter dem Titel „Krippen aus Böhmen“ befasst sich diesmal mit historischen Krippenfiguren, die durch Abformung aus Modeln entstanden sind. Die Bandbreite des Materials reicht von Ton, Porzellan, Zinn, Pappmaschee, Gips bis zu Brotteig oder Tragant.  Ein Exkurs in der Ausstellung führt nach Steinach in Südthüringen zur Firma Marolin. Gezeigt wird ein Querschnitt durch die Produktion von Massefiguren aus der Manufaktur von Richard Mahr. Seit 1900 entstehen hier aus Ton, Kaolin, Papiermehl und Kleister die weltbekannten „Marolinfiguren“.

Landschaftskrippe
Große Krippenfiguren, aus Lindenholz geschnitzt, farbig mit Öl- und Kreidefarben bemalt. Ein Teil der Figuren stammt aus der Gegend von Schluckenau in Nordböhmen. Möglicherweise handelt es sich auf Grund der Figurengröße um eine Kirchenkrippe. Eine Krippenfigur wurde von dem bekannten Schnitzer Franz Rosche (1889-1944) aus Rosenhain (bei Schluckenau), Haus-Nummer 102, signiert. Um 1920.
Leihgabe von Karl Schenkl, Pullenreuth

Weitere Leihgeber sind der Sammler Karl Schenkl aus Pullenreuth sowie das Stiftlandmuseum Waldsassen. Wie jedes Jahr steht eine typische Marktredwitzer Landschaftskrippe der Familie Artmann im Mittelpunkt dieser Krippenausstellung.

Kleine Kastenkrippe aus dem Raum Pilsen mit Teigfiguren.
Leihgabe Stiftlandmuseum Waldsassen

„Aus der Form“  –  Krippen aus Böhmen

vom 30. November 2012 bis 20. Januar 2013.

Eintritt frei!

Während des Marktredwitzer Krippenwegs von 26.12.2012 bis 06.01.2013 ist das Museum von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Am 24. und 25. sowie am 31.12.2012 ist das Museum geschlossen.

Veranstaltungshinweis:

Herr Dr. Hans Joachim Berbig wird am Montag, 10.12.2012, um 19:00 Uhr im Egerland-Museum (1.OG vor der Kunstgalerie) eine Lesung halten, unter dem Motto

„Großelterliche Firma Marolin vom Enkel im Advent präsentiert.“

Im Jahr 1900 hatte Richard Mahr in Steinach in Thüringen die nach seinem Namen benannte Firma Marolin gegründet, wobei sich auch Geschäftsbeziehungen nach Marktredwitz zur Töpferei Meyer entwickelten. Richard Mahrs einziger Enkelsohn – ein anderer war im Zweiten Weltkrieg gefallen – ist Dr. Hans Joachim Berbig, Historiker und ehemaliger Studiendirektor am Otto-Hahn-Gymnasium Marktredwitz.

Von links: Der dreijährige Hans Joachim Berbig mit dem Großvater Richard Mahr und der Schwester Gisela Berbig

Fotografie aus dem Jahr 1938

Dr. Berbig wird erlebnisreiche Einblicke in das Firmenleben mit seinem Auf und Ab geben. Anekdoten- und episodenhaft wird er im Egerland-Museum einem interessierten Publikum davon erzählen, wie sich aus einem hausgewerblichen Familienbetrieb eine international bekannte Exportfirma für Krippenfiguren entwickelte und zwar dank dem unternehmerischen und künstlerischen Talent Richard Mahrs. Für Kurzweile werden manche kuriose Begebenheiten, aber auch Schicksalsschläge und Lichtblicke in der Firmen- und Familiengeschichte sorgen.

Auf den einschlägigen Messen in Leipzig, Nürnberg und Frankfurt wurden und werden heute wieder Krippenfiguren und nichtreligiöse Artikel, wie zum Beispiel Tiere, präsentiert. Alle Figuren werden mit einer selbsterfundenen Rezeptur aus Papiermaché in der Steinacher Manufaktur hergestellt. Zweiter Weltkrieg und die Enteignung in der DDR bildeten schlimmste Einbrüche. Die mühsam gelungene Reprivatisierung unter der erfolgreichen Geschäftsführung der Urenkelin und Diplomingenieurin Evelyn Forkel brachte das Unternehmen wieder auf eine zukunftsträchtige Erfolgsspur.

Kontakt:

Egerländer Kunstgalerie
Fikentscherstr. 24, 95615 Marktredwitz
Tel. 0049 (0) 92 31 / 39 07

info (ät) egerlandmuseum.de

www.egerlandmuseum.de

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag, von 14:00 bis 17:00 Uhr
Sonderzeiten nach telefonischer Anmeldung