„Arbeiten mit dem Stein“ – Lithografie-Workshop der Egerländer Kunstgalerie am Otto-Hahn-Gymnasium
Museumspädagogisches Projekt der Egerländer-Kunstgalerie
“Arbeiten mit dem Stein” – Lithografie-Workshop der Egerländer Kunstgalerie am Otto-Hahn-Gymnasium
Die Sonderausstellung der Egerländer Kunstgalerie zeigt Grafiken von Toni Eckert. Im Wesentlichen sind Holzschnitte, Radierungen, Lithografien und Monotypien zu sehen. Da diese künstlerischen Techniken in den Lehrplänen der Schulen im Fach Kunsterziehung meist nur kurz gestreift werden, möchte Museumsleiter Volker Dittmar hier museumspädagogisch gegensteuern. Zurzeit bieten sich hierfür beste Bedingungen: Zum einen steht mit Toni Eckert ein versierter Künstler zur Verfügung, der bereits mit Schülern gearbeitet hat. Zum anderen ist es ein Glücksfall, dass am Otto-Hahn-Gymnasium eine originale, etwa hundert Jahre alte Litho-Presse vorhanden ist. Spontan erklärten sich einerseits die beiden Kunsterzieher des Otto-Hahn-Gymnasiums Herr Buchka und Frau Sertl sowie Toni Eckert und Volker Dittmar von der Egerländer Kunstgalerie andererseits bereit, einen Einführungskurs zum Thema “Lithografie” durchzuführen.
Wie man mit Feder oder Kreide auf den Stein zeichnet, demonstriert der Künstler
Toni Eckert den Schülern des Otto-Hahn-Gymnasiums.
Los ging es dann mit einem “Mammutprogramm” am Freitag vor den Herbstferien 2007 in einem Werkraum des Otto-Hahn-Gymnasiums. Alle achten Jahrgangsstufen, das waren fünf Klassen mit etwa 120 Schülern, bekamen nacheinander von Toni Eckert sozusagen aus erster Hand eine praktische und kompakte Einführung zum Thema “Lithografie”. Die Schüler erfuhren woher sich dieser Begriff ableitet, nämlich aus dem Griechischen: Das “Zeichnen auf den Stein” und das “Drucken mit dem Stein”. Ursprünglich erfand Alois Sennefelder diese Drucktechnik, rein pragmatisch, um Notenblätter für seine Musiker zu vervielfältigen. Auch die Vermessungstechnik im Königreich Bayern bediente sich der Platten aus Jurakalkstein für den Druck der Katasterpläne. Schließlich kommt besonders die Chromolithografie zur Gestaltung der Porzellane oder der Postkarten zur Anwendung. Auch namhafte Künstler wie Picasso oder Toulouse Lautrec entdeckten die Lithografie beispielsweise für die Gestaltung und Vervielfältigung von Plakaten. Nach der Theorie ging es zur Praxis.
Toni Eckert in Aktion an der Lithopresse.
Toni Eckert verstand es, die sehr komplexe Technik des Steindrucks anschaulich zu erläutern. So konnte man erfahren, wie der Stein vorbereitet wird, wie der Künstler mit Feder oder Lithokreide ein Motiv aufzeichnet und welche chemischen Vorgänge letztendlich nötig sind, damit man am Ende mit der gusseisernen Presse ein ansprechendes Druckbild auf ein Blatt Papier überträgt. Schließlich spannte der Künstler noch den Bogen zu seinem Werk. Er demonstrierte die Vielseitigkeit der Motive, welche Möglichkeiten es gibt, um passgenau einen Mehrfarbdruck anzufertigen und die unterschiedlichen Druckauflagen bei der Lithografie.
Jetzt ist es kein Geheimnis mehr, wie eine Lithografie entsteht.
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